“Der Ausbruch war erstmals Ende Dezember 2019 in der Millionenstadt Wuhan der chinesischen Provinz Hubei auffällig geworden, entwickelte sich im Januar 2020 zur Epidemie in der Volksrepublik China und breitete sich weltweit aus. Er wurde ausgelöst durch das bis dahin unbekannte Coronavirus SARS-CoV‑2. Um einer Ausbreitung in Staaten ohne leistungsfähige Gesundheitssysteme entgegenzuwirken, rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 30. Januar 2020 die internationale Gesundheitsnotlage aus. Am 9. Februar 2020 überstieg die Zahl der registrierten Todesfälle mit über 800 die Gesamtzahl der Todesfälle der SARS-Pandemie 2002/2003. Der WHO-Bericht vom 26. Februar 2020 meldete erstmals mehr Neuinfektionen außerhalb Chinas als innerhalb. Ab dem 28. Februar 2020 schätzte die WHO in ihren Berichten das Risiko auf globaler Ebene als „sehr hoch“ ein (englisch WHO Risk Assessment, Global Level: Very High), zuvor als „hoch“. Am 11. März 2020 erklärte die WHO die bisherige Epidemie offiziell zu einer Pandemie, der ersten seit der Pandemie H1N1 2009/10.”
Quelle: Wikipedia
Heute ist also Tag 77 der aktuellen Pandemie durch das neue Virus SARS-CoV‑2, wenn wir den 28. Dezember 2019 als den Tag 1 definieren
Was bei uns, also bei Anja, Paul und mir bisher geschah
Im Dezember 2019 wussten wir noch nichts von der beginnenden Pandemie und dem Auftreten von COVID-19. Unser Alltag lief wie üblich ab
Im Januar und Februar mehrten sich die Meldungen durch offizielle Stellen, dass sich das Virus wohl auch in Deutschland ausbreiten wird. Da ich selbst keine gesunde Lunge mein Eigen nennen darf und Anja Asthma hat, gehören auch wir zur sogenannten Risikogruppe, wie auch ältere Menschen und kranke Menschen. Wir entschieden uns, unsere persönlichen Kontakte zu anderen Menschen einzuschränken und nicht mehr an Orte zu gehen, wo sich viele Menschen versammelten. Das führte auch dazu, dass wir an der großen Feier einer lieben Freundin Ende Februar zum Ende ihrer Arbeitszeit nicht teilnahmen. Uns, oder besser gesagt mir war zu diesem Zeitpunkt schon bewusst, was da auf die Menschheit zukommt und ich entschloss mich gegen meine sonst so soziale Einstellung dazu die Kontakte auf nur noch notwendige zu beschränken. Nicht mal aus großer Angst selbst zu erkranken, denn ich bin mir fast sicher mit meinem Trainingszustand überleben zu können, aber zum Schutz anderer und vor allem als Vorbild. Wenn Anja und ich das können, dann sehen das vielleicht einige auch ein und handeln entsprechend. Natürlich war mir auch bewusst, dass uns so einige auslachen werden und für total bekloppt halten. Aber das kennen wir ja schon
Seit einschließlich Samstag den 7. März 2020 waren wir nicht mehr im Eiscafé Cordella oder einer anderen öffentlichen Stelle, an der sich viele Menschen nah auf den Pelz rücken
Freitags läuft normalerweise Caro mit mir, Samstags und Sonntags mal der Bulbul oder der Peter oder beide. Auch ihnen habe ich abgesagt und um Verständnis gebeten. Ich laufe für die nächste Zeit alleine. Vielleicht verstehen sie meine Vorsichtsmaßnahmen und vielleicht übernehmen sie die Vorsicht zum Schutze anderer Personen
Zur Zeit laufen Anja und ich jeder für sich seine Runde alleine, bevor viele Menschen unterwegs sind. Anja erledigt die Einkäufe auch früh am Tag, wenn der Ansturm nicht da ist. Wir gehen auch am Tag weiterhin wandern, allerdings zur Zeit alleine, ohne Wanderbegleitungen
Wir halten uns an die Empfehlungen: Oft die Hände gründlich waschen. Wo das nicht geht, desinfizieren. Keine Hände schütteln, Abstand halten, Orte mit vielen Menschen meiden
Beruflich habe ich das große Glück, dass ich erstens nicht mehr viel arbeiten muss, es also als Unternehmer und Privatier selber steuern kann, aber dennoch mache ich mir natürlich große Sorgen über die Wirtschaft und das weitere Zusammenleben auf der Welt. Vor allem, wenn ich an Familien, Berufstätige mit Kindern denke. Was da alles organisiert werden muss. Denn ich lebe auch hier und bin immer mit im Schlamassel, wenn die ganze Welt im Schlamassel endet
Noch ein Vorteil: Ich kann verzichten
Ach ja … Panisch bin ich nicht. Ich denke ruhig und besonnen. Allerdings tun das eben nicht alle Menschen und so kommen manche unvorhergesehene Situationen auf alle zu. (Sie machen Hamsterkäufe ohne Maß usw)
Warum ich das hier aufschreibe?
Weil ich es in allen Einzelheiten vermutlich vergessen werde und sollten wir aus dem Ding lebend raus kommen, dann habe ich wenigstens eine schriftliche Zusammenfassung für was auch immer
ps. Anja und ich laufen weiter im Streak und wissen noch nicht genau was geschieht, wenn wir unter Quarantäne gesetzt werden sollten. Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings eher gering, da wir kaum entsprechende Kontakte haben. Es gibt hier am frühen Morgen einen Waldweg — auf dem ist kein Mensch
“They just couldn’t believe that someone would do all that running for no particular reason.” Forrest Gump