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Immer was los

Immer was los

Als ich um 6:33 Uhr am Treff­punkt in der Bel­te­ner Stra­ße ankam, stan­den dort Bul­bul und Rahul mit ihren Fahr­rä­dern schon bereit, um mich bei mei­nem Mor­gen­lauf zu beglei­ten

Ich schau­te noch rasch, ob Ous­ma­ni mit woll­te, aber er schlief noch fest

Dann sind wir los über die Bal­kan­tras­se nach Len­nep. Ich bin schon froh, wenn Rama­dan end­lich vor­bei ist, die Jungs wie­der lau­fen kön­nen und vor allem ande­re Stre­cken, als immer nur über die­se Bal­kan­tras­se

Unter­wegs hat­ten wir mit Bul­bul nicht viel zu bespre­chen, denn er bekam einen Anruf eines ben­ga­li­schen Freun­des, der zur Zeit in Grie­chen­land lebt

Laber Rha­bar­ber von Wer­mels­kir­chen bis Len­nep und von Len­nep bis Wer­mels­kir­chen

Und wäh­rend Bul­bul hin­ter uns tele­fo­nier­te sprach ich mit Rahul vor­wie­gend über den IS-Anschlag in Ban­gla­desch

“Das mus­li­mi­sche Ban­gla­desch mit sei­nen rund 160 Mil­lio­nen Ein­woh­nern lei­det seit Anfang 2013 unter einer Serie isla­mis­tisch moti­vier­ter Angrif­fe. Opfer sind in der Regel Reli­gi­ons­kri­ti­ker, Intel­lek­tu­el­le und Ange­hö­ri­ge reli­giö­ser Min­der­hei­ten. Auch gegen aus­län­di­sche Staats­bür­ger wur­den schon Anschlä­ge ver­übt.

Zu vie­len der Atten­ta­te bekann­ten sich isla­mis­ti­sche Orga­ni­sa­tio­nen wie Al-Kai­da und der “Isla­mi­sche Staat” (IS) oder loka­le Orga­ni­sa­tio­nen, die mit die­sen ver­bun­den sind. Die Regie­rung bestrei­tet, dass der IS in Ban­gla­desch aktiv sei und macht ört­li­che Extre­mis­ten­grup­pen und die Oppo­si­ti­on für die Anschlä­ge ver­ant­wort­lich.”
(Quel­le: www.zeit.de)

Und wie­der sind wir einer Mei­nung. Das sind doch kei­ne Mus­li­me, die sowas machen

Das sind ver­blen­de­te Ter­ro­ris­ten, die mei­nen die ein­zig wah­ren Gläu­bi­gen zu sein und alles ande­re nicht akzep­tie­ren und töten

Und wir soll­ten in Deutsch­land, Euro­pa und der Welt nicht den sel­ben Feh­ler bege­hen wie damals, als man den Men­schen mit jüdi­schem Glau­ben vor­warf die Welt­herr­schaft über­neh­men zu wol­len und sie dann durch die Nazis umge­bracht wur­den

Rahul und die Jungs haben Angst

Sie haben Angst als Mus­li­me für etwas ver­ant­wort­lich gemacht zu wer­den, was in Wahr­heit nichts mit dem ursprüng­li­chen Glau­ben zu tun hat, was bestimm­te böse Men­schen aber so behaup­ten und aus­nut­zen um Angst zu ver­brei­ten

Ges­tern schrieb ich dazu einen Satz auf Face­book

“Ich für mei­nen Teil fin­de, Ban­gla­desch ist gar nicht so weit weg, wie hier alle den­ken. Jeden Tag ist es mir sehr nah”

Und das schrei­be ich nicht nur so dahin, das ist so

Als wir wie­der in Wer­mels­kir­chen anka­men und Bul­bul mit tele­fo­nie­ren fer­tig war, ver­ab­schie­de­ten wir uns. Bul­bul erzähl­te dann noch was von wegen Reno­vie­ren ab zwölf Uhr in sei­ner neu­en Woh­nung…

Ja Bul­bul hat jetzt auch eine neue Woh­nung und wird aus der Unter­kunft in der Bel­te­ner Stra­ße aus­zie­hen

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

Am Nach­mit­tag dreh­ten wir dann noch eine Run­de mit Paul bevor wir uns mit Shaha­ri­ya tra­fen. Heu­te woll­te sich Shaha­ri­ya bei sei­nem Prak­ti­kums-Gar­ten­bau­be­trieb vor­stel­len, denn dort soll er am Mon­tag mit einem Prak­ti­kum begin­nen

Nun wir waren da und er wird auch mit dem Prak­ti­kum begin­nen, aber nicht am Mon­tag, son­dern erst eine Woche spä­ter, denn Shaha­ri­ya hat­te ges­tern einen klei­nen Fahr­rad­un­fall und das muss erst wie­der ver­hei­len :roll:

Immer was los

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump