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Es ist bald soweit

Lebens­lauf — Kein Wett­kampf

SRI und USRSA

Seit dem 02. Janu­ar 2012 lau­fe ich nach die­ser Visi­on und habe mir in der Zeit bis zum heu­ti­gen Tage eini­ge Zwi­schen­zie­le erlau­fen. Hier eine unvoll­stän­di­ge Auf­lis­tung, um nur eini­ge zu nen­nen:

  • Das ers­te Jahr Täg­lich­lau­fen am 01. Janu­ar 2013 (zum Bericht)
  • Die ers­ten 10.000 Kilo­me­ter in der Streak am 11. April 2013 (zum Bericht)
  • 1000 Tage in Fol­ge am 27. Sep­tem­ber 2014 (zum Bericht)
  • Die vir­tu­el­le Erd­um­run­dung 40.076,6 Kilo­me­ter am 19. Sep­tem­ber 2016 (zum Bericht)

Bei einem Inter­view nach der Erd­um­run­dung wur­de ich gefragt: “Und ist denn jetzt Schluss mit der Lauf­e­rei?” ant­wor­te­te ich: “Nein, ich lau­fe ja mor­gen wie­der.”

Ich lief wei­ter. Aller­dings nahm ich mir damals vor, mög­lichst mei­ne täg­li­chen Lauf­di­stan­zen zu redu­zie­ren. Zur Scho­nung der auch bei mir älter wer­den­den Kno­chen, Mus­keln, Seh­nen und Gelen­ke.

Doch dann kamen ande­re Zwi­schen­zie­le, wel­che die­se Lauf­di­stanz­re­du­zie­rung in Ver­ges­sen­heit gera­ten lie­ßen. Vor allem das gro­ße Zwi­schen­ziel, es zu schaf­fen, auf einen Zeit­raum von zehn Jah­ren einen Durch­schnitt von einem Halb­ma­ra­thon pro Tag zu erlau­fen. In der Streak.

Mit dem heu­ti­gen Tag, dem 12. Novem­ber 2021, sieht es mit dem gro­ßen Zwi­schen­ziel “In zehn Jah­ren Streak — jeden Tag die Halb­ma­ra­thon­di­stanz” fol­gen­der­ma­ßen aus:

Aktu­ell lief ich 78.244 Kilo­me­ter in der Streak. Das zehn Jah­re Zwi­schen­ziel errei­che ich aller Vor­aus­sicht nach in fünf­zig Tagen. Wenn ich in den nun noch ver­blei­ben­den fünf­zig Tagen nur eine Min­dest­di­stanz von zwei Kilo­me­tern pro Tag lau­fen wür­de, dann käme ich immer noch auf einen Durch­schnitt von 21,45 Kilo­me­tern pro Tag und wür­de mein Zwi­schen­ziel errei­chen.

Was bedeu­tet das?

Das bedeu­tet, dass ich es jetzt ganz ruhig und gelas­sen ange­hen kann. Es bedeu­tet, dass ich viel, sehr viel vor­aus­schau­end auf mein Zwi­schen­ziel in mei­ner Streak gelau­fen bin. Es bedeu­tet zudem, dass ich mei­ne Kno­chen für mei­ne Visi­on nun scho­nen kann.

Es ist bald soweit.

Dann wer­de ich nur noch lau­fen.

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Danke

Heu­te fei­er­te ich mei­nen sechs­und­fünz­igs­ten Geburts­tag. Sagen wir´s mal so, er fand heu­te statt. Doch der Tag begann wie alle mei­ne Tage der letz­ten paar Jah­re mit dem Klin­gel­ton mei­nes Smart­phones um 5:30 Uhr. Anja mit Paul und ich star­te­ten um kurz nach sechs auf unse­re täg­li­che Jog­ging­run­de.

Unter­wegs tref­fe ich so mei­ne übli­chen Pap­pen­hei­mer die ent­we­der auf ihrem Weg zur Arbeit sind, den Hund aus­füh­ren oder Sport trei­ben. So auch Die­ter. Die­ter kommt mir mit sei­nen Nor­dic-Wal­king-Stö­cken von Len­nep aus ent­ge­gen und wir tref­fen uns bei­na­he jeden Mor­gen auf der Hälf­te sei­ner Stre­cke. Heu­te hielt er mich an und gra­tu­lier­te mir zum Geburts­tag. Dann bat er mich mal eben in sei­nem Ruck­sack nach­zu­schau­en, was ich auch tat. Dort hat­te er eine Fla­sche Sekt für mich ver­staut. Wir schau­ten uns jetzt etwas rat­los an, denn wie soll­te ich die­se Fla­sche über die rest­li­chen fünf­zehn Kilo­me­ter beim Jog­gen trans­por­tie­ren. Die­ter nahm sie also wie­der mit und ver­sprach mir, sie heu­te noch vor­bei zu brin­gen. Was soll ich sagen…

Nach dem Lauf und dem Früh­stück gab es über den Tag ver­teilt noch eini­ge Geburts­tag­über­ra­schun­gen und eine unzäh­li­ge Men­ge an Glück­wün­schen auf alle mög­li­chen Kanä­len.

Dafür, dass ihr mir alle so einen schö­nen Tag berei­tet habt, dafür möch­te ich euch etwas sagen:

Dan­ke

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Ballern

Till Eulen­spie­gel ging eines schö­nen Tages mit sei­nem Bün­del an Hab­se­lig­kei­ten zu Fuß zur nächs­ten Stadt. Auf ein­mal hör­te er, wie sich schnell Huf­ge­räu­sche näher­ten und eine Kut­sche hielt neben ihm.

Der Kut­scher hat­te es sehr eilig und rief: “Sag schnell – wie weit ist es bis zur nächs­ten Stadt?”

Till Eulen­spie­gel ant­wor­te­te: “Wenn Ihr lang­sam fahrt, dau­ert es wohl eine hal­be Stun­de. Fahrt Ihr schnell, so dau­ert es zwei Stun­den, mein Herr.”

“Du Narr”, schimpf­te der Kut­scher und trieb die Pfer­de zu einem schnel­len Galopp an und die Kut­sche ent­schwand Till Eulen­spie­gels Blick.

Till Eulen­spie­gel ging gemäch­lich sei­nes Weges auf der Stra­ße, die vie­le Schlag­lö­cher hat­te. Nach etwa einer Stun­de sah er nach einer Kur­ve eine Kut­sche im Gra­ben lie­gen. Die Vor­der­ach­se war gebro­chen und es war just der Kut­scher von vor­hin, der sich nun flu­chend dar­an mach­te, die Kut­sche wie­der zu repa­rie­ren.

Der Kut­scher bedach­te Till Eulen­spie­gel mit einem bösen und vor­wurfs­vol­len Blick, wor­auf die­ser nur sag­te: “Ich sag­te es doch: Wenn Ihr lang­sam fahrt, eine hal­be Stun­de…”

(Quel­le: Lothar J. Sei­wert: „Wenn Du es eilig hast, gehe lang­sam”)