Nur weil Anja und ich uns in der Flüchtlingshilfe engagieren bedeutet es ja nicht, dass wir Taten von durchgeknallten Menschen gut finden
Trotzdem scheint man uns das immer wieder unterstellen zu wollen, wie wir bei Diskussionen im Internet täglich feststellen müssen
Nur habe ich in meinen fünfzig und Anja in ihren siebenundvierzig Lebensjahren die Erfahrung gemacht, dass man mit der Verbreitung schlechter Nachrichten eine hoch infektiöse Krankheit verbreitet
Ein klitzekleines Bakterium reicht da schon aus, um tausende Menschen zu verängstigen und zu unkontrolliertem Handeln und Reden zu zwingen
Die Alternative dazu verbirgt sich im positiven Denken
Ja es geschehen jeden Tag grausame Dinge auf der Welt und ja, wir wissen das
Und nein, wir lassen uns davon nicht das einzige Leben versauen, was wir haben
Wir tun lieber alles Mögliche dafür, um den Menschen auf die helle Seite des Lebens zu verhelfen
Der Aufwand dafür ist aber wesentlich größer, als ein kleines Bakterium unter die Bevölkerung zu streuen
Hier muss man immer wieder die Erfolge erwähnen, immer wieder das Geschaffte zeigen. In Bild, Ton und Schrift. Wieder und wieder, denn sonst kommt das Positive nicht zur Heilung in die Krebszellen der dunklen Seite
Und das alles hat sich nun mal so ergeben als wir feststellten, dass jetzt viele tausend Menschen hilfesuchend in unser Land kommen
Sie kommen aus Situationen hierher, in denen keiner von uns sein will
Wollten wir denn zusehen, wie alles den Bach runter geht?
Wie Geflüchtete nicht weiter wissen?
Wie sich eine Gesellschaft neben der unseren bildet?
Nein
Also stellten wir Kontakt her und mittlerweile haben wir viele neue Freunde gewinnen können
Manch lockere Freundschaft und viele sehr enge Freundschaften
Doch dann kommt dieses Unverständnis einiger
Ja damit nicht genug, denn als ich nach dem Lauf zu Hause meine Nachrichten las, da schlug mir wieder so ein Geschwurbel des “Übergelehrten und mich stets beleidigenden Stefan B.” entgegen
“Entfreunden ist deine demokratische Lösung bei unbequemen Zeitgenossen.
Ich hoffe das du mal an ein schwarzes Schaf gerätst.….….….…..”
Ja ich muss solche Facebookfreundschaften beenden, weil sie keinen Sinn machen. Diesem Stefan B. kann ich nicht helfen. Wenn er nach mehrmaligem Auffordern ‘keine weiteren beleidigenden Kommentare auf meiner Pinnwand zu posten’ nicht nachkommt, muss er raus. Doch wie man sieht, selbst das kapiert er nicht
Und zu so einer Nachricht, wie oben zitiert, fällt mir dann nur spontan ein…
Hey das sind unsere Freunde Bulbul, Rahul, Masood, Shahariya, Ali und Riaz, mit denen wir seit einem Jahr fast täglich zusammenarbeiten und rumhängen. Hast du Pannekopp eigentlich noch alle Latten am Zaun?
Ich will euch nicht überzeugen
Es ist einfach so
Ende Teil 2
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“They just couldn’t believe that someone would do all that running for no particular reason.” Forrest Gump
Eine Antwort auf „Ich will euch nicht überzeugen — Teil 2“
Danke Euch,Lutz und Anja!