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“Fans” an der Strecke

Eine Sache moti­viert mich ganz beson­ders bei mei­ner täg­li­chen Ren­ne­rei

Die “Fans” an der Stre­cke

Die Frau in dem roten Pfle­ge­dienst­au­to, wel­ches mir auf der Fried­rich­stra­ße ent­ge­gen kommt

Der klei­ne Mann, des­sen dicker Bauch immer aus der Bus­hal­te­stel­le am Durch­stich Eich aus der Bus­hal­te­stel­le her­aus ragt

Die Bus­fah­rer der Lini­en 260 und 266, wel­che am Eng­pass zwi­schen Rat­haus und Bau­stel­le Bäcke­rei Bau­er immer genü­gend Platz las­sen, dass ich noch durch kann

Die Damen hin­ter der The­ke beim Bröt­chen­dea­ler Ever­tz­berg, wel­che meist laut aus dem Ver­kaufs­raum brül­len

Maria, die Putz­frau ruft aus dem Eis­ca­fé Cor­del­la

Die gan­ze Frau- und Mann­schaft an der Bus­hal­te­stel­le Bahn­hof, wenn sie mir alle meist freund­lich einen guten Mor­gen wün­schen, wäh­rend sie auf die Linie 240 nach Len­nep war­ten (Bis­her woll­te noch kei­ner der war­ten­den mit mir kom­men)

Der jun­ge Mann mit der Ziga­ret­te, der an der Ecke Tho­mas-Mann Stra­ße zur Ber­li­ner-Stra­ße auf sei­ne Arbeits­kol­le­gen war­tet

Die Frau, wel­che an der sel­ben Stel­le gera­de aus dem Bus aus­steigt

Der jun­ge Mann, wel­cher mir in sei­nen wei­ßen Sport­schu­hen mit oran­gen Sei­ten­strei­fen auf der Ber­li­ner-Stra­ße ent­ge­gen schlurft

Die alte Frau auf dem Fahr­rad, die immer kurz die Hand hebt

Die zwei Män­ner an der Bus­hal­te­stel­le am Was­ser­turm (wo gar kein Was­ser­turm mehr steht), die immer ein Hal­lo los­wer­den

Der Rad­fah­rer mit Helm, der über die Brü­cke nach Kenkhausen fährt

Der Rad­fah­rer ohne Helm, aber mit lau­ter Stim­me

Der Wolf­gang und der Tho­mas, die auf ihren Fahr­rä­dern über die Bal­kan­tras­se zur Arbeit radeln

Die Frau, die aus­schaut wie Struw­wel­pe­ter und immer sehr laut grüßt

Die Frau mit den rie­si­gen Pack­ta­schen an ihrem Rad

Die Jungs, wel­che bei der Len­ne­per Tafel arbei­ten und mit dem Zug in Len­nep am Bahn­hof ankom­men

Der Mann mit sei­nem selbst­ge­bau­ten E‑Bike

Die Schul­jungs, die ent­we­der mit dem Rad oder dem Skate­board vom Bahn­hof zur Schu­le über die Tras­se rol­len (Die sind echt gut drauf)

Der jun­ge Mann, der mir immer mit sei­ner Freun­din Hand in Hand unter den Brü­cken an der Treck­na­se begeg­net (Die haben immer gute Lau­ne, auch bei Regen)

Der Mann mit dem alten Lang­haar­col­li

Der Mann mit dem klei­nen schwar­zen Pudel

Der Rai­nald, der aus Wer­mels­kir­chen mit dem Rad zur Arbeit fährt und heu­te beson­ders gut gelaunt war

Die jun­ge Frau mit den lan­gen roten Haa­ren und der lus­ti­gen Rad­fah­rer­bril­le

Die vie­len Renn­rad­fah­rer, die von hin­ten ange­rast kom­men und nur kurz die Hand zum Gruß raus­stre­cken und Moin rufen

Die vie­len Frau­en und Män­ner, wel­che jeden Mor­gen ihre Hun­de gas­si füh­ren

Die Taxi­fah­rer aus Wer­mels­kir­chen, die IMMER freund­lich grü­ßen

Und und und…

Und da soll mal einer sagen bei so vie­len “Fans” wür­de einem nicht die Son­ne aus dem Arsch schei­nen

Heu­te mach­te ich einen kur­zen Abste­cher zur Esch­bach­tal­sper­re und auch sie ist noch da und freund­lich

Mein täg­lich­lau­fen Tag 1968 mit einer Stre­cke von 23,5 km und einem Streak von 45.032 km

Was wäre die­ses Lau­fen nur ohne die “Fans”

Nichts

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump