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Ich möchte es einfach festhalten – Tag 79

Wäh­rend mei­ner mor­gend­li­chen Jog­ging­run­de hör­te ich die letz­ten zwei­ein­halb Stun­den eines Hör­buchs. Es han­delt davon, dass die ers­te Hälf­te des Lebens der Prot­ago­nis­tin ver­gan­gen ist und sie sich nun Fra­gen stellt über das “was nun?”. Sie gibt ehr­li­che Ant­wor­ten auf ihre Fra­gen, wel­che sie eigent­lich nur einer guten Freun­din so erzäh­len wür­de

Das ist Stoff zum Par­al­lel­den­ken

Mit der einen Gehirn­hälf­te ver­ar­bei­te ich das Hör­buch und mit der ande­ren Hälf­te befas­se ich mich mit den Gescheh­nis­sen, wel­che zur Zeit durch die Welt wabern. Manch­mal wird das Hör­buch lau­ter und manch­mal mei­ne eige­nen Gedan­ken

Eine Sache ist mir auf­ge­fal­len. Es ist all­ge­mein bekannt, dass Men­schen sich gegen­sei­tig anste­cken. Durch nahen Kon­takt. Ich mei­ne mit die­sem neu­en Virus. Auch wenn jemand nicht direkt erkrankt, so ist die Wahr­schein­lich­keit das Virus zu ver­brei­ten doch sehr hoch. Da ist es doch nur anstän­dig, wenn man auf die­sen Kon­takt, also den Kon­takt wel­cher nicht unbe­dingt sein muss, zu ande­ren Men­schen jetzt für eine gewis­se Zeit ver­zich­tet, um ande­re nicht zu gefähr­den. Wenn eine Per­son, die den Virus trägt nach all­ge­mei­nen Infor­ma­tio­nen min­des­tens drei wei­te­re damit ansteckt, dann liegt doch die Lösung auf der Hand. Kon­tak­te redu­zie­ren oder gar gänz­lich ein­stel­len. Das ist doch nicht für immer

Nochmal — Es geht darum die Ansteckung aller Menschen zu verlangsamen

Das ist doch zu schaf­fen!

Unser belieb­tes Eis­ca­fé wird ab heu­te nur noch ToGo Eis ver­kau­fen. Das hat der Inha­ber so ent­schie­den. Zum Schut­ze der Gäs­te, die es allei­ne nicht ver­ste­hen wol­len. Ande­re Gas­tro­no­men haben das noch nicht ver­stan­den oder wol­len nicht

Ich bin über­zeugt davon, dass der Kon­takt in Restau­rants, Lauf­treffs, Boule­plät­zen und ähn­li­che Treffs ver­bo­ten wer­den wird, wenn wir Men­schen es nicht frei­wil­lig tun. Dafür habe ich abso­lu­tes Ver­ständ­nis. All­ge­mein­heit geht vor Indi­vi­dua­lis­mus

In so einer Situa­ti­on kann nicht jeder machen was er will

Wir gehen gleich wie­der ab in den Wald…

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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Ich möchte es einfach festhalten — Tag 78

Vorab — Alles wird gut!

Mei­ner 81 jäh­ri­gen Mut­ter habe ich die Emp­feh­lung gege­ben sich vor­erst aus dem gesell­schaft­li­chen Leben mit vie­len Men­schen her­aus­zu­hal­ten, ein­dring­lich. Dazu die Hän­de­wa­schen-Pre­digt

Anja beob­ach­tet beim Ein­kauf die Maß­lo­sig­keit vie­ler

Die Poli­tik ver­sucht einen Balan­ce­akt, einer­seits die Anste­ckungs­kur­ve mög­lichst flach zu hal­ten, um das Gesund­heits­we­sen nicht noch stär­ker über die Maßen zu belas­ten und ande­rer­seits mög­lichst nicht das gan­ze Land in einen Dorn­rös­chen­schlaf zu ver­set­zen. Was da rich­tig ist kann kei­ner wis­sen. Woher auch

Die gan­ze Welt läuft in einem Test­mo­dus

Vie­le mach­ten sich in den ver­gan­ge­nen Wochen lus­tig über “Die Erkäl­tung”, belä­chel­ten die ers­ten Maß­nah­men und ärger­ten sich über Absa­gen von Ver­an­stal­tun­gen. Vie­le von die­sen Vie­len haben mitt­ler­wei­le ver­stan­den, dass es nicht mehr nur um den Ein­zel­nen geht. Vie­le immer noch nicht. Sie lachen noch immer

Wir waren heu­te wie­der jog­gen. Das ist gut für unser eige­nes Immun­sys­tem und um die Gedan­ken sor­tie­ren zu kön­nen

Anja 7 km an Tag 561 in ihrem aktu­el­len Streak und ich 22 km an Tag 2995 in mei­nem Streak

Gleich freu­en wir uns auf unse­re gemein­sam Wan­de­rung über die Fel­der und durch die Wäl­der. Dabei wer­de ich auch eins mei­ner Bücher aus­lie­fern. Das ist für mich auch wei­ter­hin eine sehr erfül­len­de Sache, dass immer noch Inter­es­se an mei­nem Buch besteht

Nicht vergessen — Alles wird gut!

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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Ich möchte es einfach festhalten — Tag 77

“Der Aus­bruch war erst­mals Ende Dezem­ber 2019 in der Mil­lio­nen­stadt Wuhan der chi­ne­si­schen Pro­vinz Hub­ei auf­fäl­lig gewor­den, ent­wi­ckel­te sich im Janu­ar 2020 zur Epi­de­mie in der Volks­re­pu­blik Chi­na und brei­te­te sich welt­weit aus. Er wur­de aus­ge­löst durch das bis dahin unbe­kann­te Coro­na­vi­rus SARS-CoV‑2. Um einer Aus­brei­tung in Staa­ten ohne leis­tungs­fä­hi­ge Gesund­heits­sys­te­me ent­ge­gen­zu­wir­ken, rief die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) am 30. Janu­ar 2020 die inter­na­tio­na­le Gesund­heits­not­la­ge aus. Am 9. Febru­ar 2020 über­stieg die Zahl der regis­trier­ten Todes­fäl­le mit über 800 die Gesamt­zahl der Todes­fäl­le der SARS-Pan­de­mie 2002/2003. Der WHO-Bericht vom 26. Febru­ar 2020 mel­de­te erst­mals mehr Neu­in­fek­tio­nen außer­halb Chi­nas als inner­halb. Ab dem 28. Febru­ar 2020 schätz­te die WHO in ihren Berich­ten das Risi­ko auf glo­ba­ler Ebe­ne als „sehr hoch“ ein (eng­lisch WHO Risk Assess­ment, Glo­bal Level: Very High), zuvor als „hoch“. Am 11. März 2020 erklär­te die WHO die bis­he­ri­ge Epi­de­mie offi­zi­ell zu einer Pan­de­mie, der ers­ten seit der Pan­de­mie H1N1 2009/10.”

Quel­le: Wiki­pe­dia

Heu­te ist also Tag 77 der aktu­el­len Pan­de­mie durch das neue Virus SARS-CoV‑2, wenn wir den 28. Dezem­ber 2019 als den Tag 1 defi­nie­ren

Was bei uns, also bei Anja, Paul und mir bis­her geschah

Im Dezem­ber 2019 wuss­ten wir noch nichts von der begin­nen­den Pan­de­mie und dem Auf­tre­ten von COVID-19. Unser All­tag lief wie üblich ab

Im Janu­ar und Febru­ar mehr­ten sich die Mel­dun­gen durch offi­zi­el­le Stel­len, dass sich das Virus wohl auch in Deutsch­land aus­brei­ten wird. Da ich selbst kei­ne gesun­de Lun­ge mein Eigen nen­nen darf und Anja Asth­ma hat, gehö­ren auch wir zur soge­nann­ten Risi­ko­grup­pe, wie auch älte­re Men­schen und kran­ke Men­schen. Wir ent­schie­den uns, unse­re per­sön­li­chen Kon­tak­te zu ande­ren Men­schen ein­zu­schrän­ken und nicht mehr an Orte zu gehen, wo sich vie­le Men­schen ver­sam­mel­ten. Das führ­te auch dazu, dass wir an der gro­ßen Fei­er einer lie­ben Freun­din Ende Febru­ar zum Ende ihrer Arbeits­zeit nicht teil­nah­men. Uns, oder bes­ser gesagt mir war zu die­sem Zeit­punkt schon bewusst, was da auf die Mensch­heit zukommt und ich ent­schloss mich gegen mei­ne sonst so sozia­le Ein­stel­lung dazu die Kon­tak­te auf nur noch not­wen­di­ge zu beschrän­ken. Nicht mal aus gro­ßer Angst selbst zu erkran­ken, denn ich bin mir fast sicher mit mei­nem Trai­nings­zu­stand über­le­ben zu kön­nen, aber zum Schutz ande­rer und vor allem als Vor­bild. Wenn Anja und ich das kön­nen, dann sehen das viel­leicht eini­ge auch ein und han­deln ent­spre­chend. Natür­lich war mir auch bewusst, dass uns so eini­ge aus­la­chen wer­den und für total bekloppt hal­ten. Aber das ken­nen wir ja schon

Seit ein­schließ­lich Sams­tag den 7. März 2020 waren wir nicht mehr im Eis­ca­fé Cor­del­la oder einer ande­ren öffent­li­chen Stel­le, an der sich vie­le Men­schen nah auf den Pelz rücken

Frei­tags läuft nor­ma­ler­wei­se Caro mit mir, Sams­tags und Sonn­tags mal der Bul­bul oder der Peter oder bei­de. Auch ihnen habe ich abge­sagt und um Ver­ständ­nis gebe­ten. Ich lau­fe für die nächs­te Zeit allei­ne. Viel­leicht ver­ste­hen sie mei­ne Vor­sichts­maß­nah­men und viel­leicht über­neh­men sie die Vor­sicht zum Schut­ze ande­rer Per­so­nen

Zur Zeit lau­fen Anja und ich jeder für sich sei­ne Run­de allei­ne, bevor vie­le Men­schen unter­wegs sind. Anja erle­digt die Ein­käu­fe auch früh am Tag, wenn der Ansturm nicht da ist. Wir gehen auch am Tag wei­ter­hin wan­dern, aller­dings zur Zeit allei­ne, ohne Wan­der­be­glei­tun­gen

Wir hal­ten uns an die Emp­feh­lun­gen: Oft die Hän­de gründ­lich waschen. Wo das nicht geht, des­in­fi­zie­ren. Kei­ne Hän­de schüt­teln, Abstand hal­ten, Orte mit vie­len Men­schen mei­den

Beruf­lich habe ich das gro­ße Glück, dass ich ers­tens nicht mehr viel arbei­ten muss, es also als Unter­neh­mer und Pri­va­tier sel­ber steu­ern kann, aber den­noch mache ich mir natür­lich gro­ße Sor­gen über die Wirt­schaft und das wei­te­re Zusam­men­le­ben auf der Welt. Vor allem, wenn ich an Fami­li­en, Berufs­tä­ti­ge mit Kin­dern den­ke. Was da alles orga­ni­siert wer­den muss. Denn ich lebe auch hier und bin immer mit im Schla­mas­sel, wenn die gan­ze Welt im Schla­mas­sel endet

Noch ein Vor­teil: Ich kann ver­zich­ten

Ach ja … Panisch bin ich nicht. Ich den­ke ruhig und beson­nen. Aller­dings tun das eben nicht alle Men­schen und so kom­men man­che unvor­her­ge­se­he­ne Situa­tio­nen auf alle zu. (Sie machen Hams­ter­käu­fe ohne Maß usw)

War­um ich das hier auf­schrei­be?

Weil ich es in allen Ein­zel­hei­ten ver­mut­lich ver­ges­sen wer­de und soll­ten wir aus dem Ding lebend raus kom­men, dann habe ich wenigs­tens eine schrift­li­che Zusam­men­fas­sung für was auch immer

ps. Anja und ich lau­fen wei­ter im Streak und wis­sen noch nicht genau was geschieht, wenn wir unter Qua­ran­tä­ne gesetzt wer­den soll­ten. Die Wahr­schein­lich­keit ist aller­dings eher gering, da wir kaum ent­spre­chen­de Kon­tak­te haben. Es gibt hier am frü­hen Mor­gen einen Wald­weg — auf dem ist kein Mensch

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump