Monat: November 2016

Rahul kam mit dem Fahr­rad zu mir und Bul­bul kam ange­lau­fen

Pünkt­lich um 6:15 Uhr sind wir dann zum gemein­sa­men Mor­gen­lauf gestar­tet

Nach gut einem Kilo­me­ter gesell­te sich der Ste­fan noch zu uns und so lie­fen wir die ers­ten fünf Kilo­me­ter gemein­sam

Dann ver­lie­ßen uns Bul­bul und Ste­fan wie­der, so dass ich mit Rahul die sel­be Stre­cke wie ges­tern zu Ende lief

Wie­der fünf­zehn Kilo­me­ter und wie­der waren sie gut und ohne irgend­wel­che Kom­pli­ka­tio­nen

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

Ich bin gespannt, ob Ste­fan dem­nächst wie­der dabei ist

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

Heu­te war es seit mei­nem “Crash” am sech­zehn­ten Okto­ber erst­ma­lig mal wie­der so rich­tig gut mit dem Lau­fen

Mei­ne Bei­ne fühl­ten sich sehr gut an, mein Kopf war rein von schwe­ren Gedan­ken und mei­ne zwei Kum­pels Bul­bul und Rahul beglei­te­ten mich

So muss das sein und auf der gan­zen Stre­cke sag­te ich immer wie­der zu Bubul, dass ich mich heu­te wirk­lich gut füh­le

Der Onkel Dok­tor hat­te mich ges­tern noch­mal dar­auf hing­wie­sen nicht direkt wie­der vol­le Pul­le zu lau­fen, also dann…

Ich tes­te­te heu­te die fünf­zehn Kilo­me­ter und ich hät­te ohne Pro­ble­me noch viel wei­ter lau­fen kön­nen

Es sieht wirk­lich gut aus und wenn ich jetzt noch mei­ne Schul­ter wie­der in den Griff bekom­me, dann bin ich wie­der her­ge­stellt

Die heu­ti­ge Lauf­dro­gen Dosis fühl­te sich auf jeden Fall bes­ser an, als das Gezum­pel der letz­ten Tage

Was Kör­per­chen braucht, soll Kör­per­chen haben

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

Er ist ein allein rei­sen­der jun­ger Mann aus Ban­gla­desch

Ein Flücht­ling

Seit fünf­zehn Mona­ten in Wer­mels­kir­chen

Er hat­te bis­her noch kei­ne Befra­gung zu sei­ner Flucht vor dem Bun­des­amt für Migra­ti­on und Flücht­lin­ge

Aber er mach­te sich auf den Weg, den nicht ganz ein­fa­chen Pro­zess der Inte­gra­ti­on selbst in die Hand zu neh­men

Mit Hil­fe, aber aus eige­nem Antrieb und ohne Zwang

Er wohnt in einer nor­ma­len klei­nen Miet­woh­nung

Ist akti­ves Mit­glied im Bou­le­ver­ein Wer­mels­kir­chen

Ist Aus­zu­bil­den­der in einem Rem­schei­der Unter­neh­men

Hat das Zer­ti­fi­kat B1 “Deutsch­test für Zuwan­de­rer”, den man zur EINBÜRGERUNG benö­tigt

Und was am aller­wich­tigs­ten ist — Er hat vie­le Freu­de unter uns “Urein­woh­nern”

Bul­bul ist nach fünf­zehn Mona­ten kein Frem­der mehr

Er ist voll und ganz ange­kom­men

Bis auf sei­nen Flücht­lings­sta­tus

Der ist noch unent­schie­den