Zuerst holte mich Bulbul zu Hause ab und wir liefen gemeinsam eine Stadtrunde bis zum nächsten Treffpunkt mit Masood
Ich erzählte ihm von einigen Anfeindungen gegen Flüchtlinge, welche durch die sozialen Medien wabern und er antwortete mir…
“Was glauben die Menschen? Dass ich aus Spaß so weit von zu Hause weg gehe? Dass ich gerne seit vielen Jahren von meiner Mutter getrennt bin? Dass ich hier Urlaub mache? Dass ich gerne mit Fremden ein Zimmer und eine Toilette teile? Dass ich nicht arbeiten darf? Dass ich gerne noch nichts weiß, nun sieben Monate hier bin, noch kein Interview bei der Ausländerbehörde hatte und natürlich auch noch nicht weiß wie es weiter geht?
Hier ist alles schwer für mich.
Andere Sprache, andere Menschen, andere Regeln und andere Kultur. Alles ist schwer.
Ich kann in meinem Land nicht leben. Ich will nicht tot sein”
Nach sieben Kilometern verabschiedete ich Bulbul, wünschte ihm viel Spaß beim heutigen Unterricht und lief noch eine sieben Kilometer Runde mit Masood durch die Gegend, bevor ich auch ihn nach Hause brachte
Hiernach lief ich alleine über Hünger zur Sengbachtalsperre und über Döllersweg zurück nach Hause
Gymnastik, Obst, Joghurt und Körner
“They just couldn’t believe that someone would do all that running for no particular reason.” Forrest Gump
4 Antworten auf „Was glauben die Menschen“
Etwas mit klaren Worten auf den Punkt gebracht. Danke an Deinen “Laufkameraden”
Danke Jutta. Er lehrt mich vieles
tja, was glauben die menschen? — eine frage, die sich grade in der jetzigen situation in unserem land stellt. flucht ist kein hobby oder irgend ein sport! an den gründen für flucht haben wir eine mitschuld. wir exportieren z.b. die hähnchenteile, die wir nicht essen wollen, tiefgekühlt auf den afrikanischen kontienet oder wir beteiligen uns munter an den rüstungsexporten in den krisengebieten der welt; wir beuten die menschen in der sog. dritten welt aus, damit wir billige jeans etc. kaufen können. .….. und wundern uns?
Ja Stefan und ein Umdenkprozess, sofern er denn stattfindet oder überhaupt stattfinden kann, wird noch Jahrzehnte dauern. Bis dahin müssen wir helfen