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Och da hinten kann ich auch noch eben hin

Bul­bul hol­te mich zu Hau­se in der Grü­ne­stra­ße ab und wir lie­fen Alpha in der Stadt ent­ge­gen, der aber schon an der Bus­hal­te­stel­le an der Eich auf uns war­te­te

Dann lie­fen wir an der Stadt­kir­che vor­bei, die Ber­li­ner Stra­ße rauf zu Mady und dreh­ten dann gemein­sam eine klei­ne Stadt­run­de bevor Bul­bul und etwas spä­ter Alpha wie­der aus der Trup­pe aus­stie­gen

Bul­bul hat heu­te sei­ne Abschluss­prü­fung im Sprach­kurs B1

“Vor­aus­set­zung für die Ertei­lung eini­ger Auf­ent­halts­ti­tel oder für eine Ein­bür­ge­rung ist unter ande­rem, dass Kennt­nis­se der deut­schen Spra­che vor­han­den sind.

Die Beur­tei­lung, wel­che Sprach­kennt­nis­se vor­lie­gen, erfolgt anhand des Gemein­sa­men Euro­päi­schen Refe­renz­rah­men für Spra­chen (GER). Eine der gefor­der­ten Vor­aus­set­zun­gen ist:

Sie müs­sen über aus­rei­chen­de Kennt­nis­se der deut­schen Spra­che ver­fü­gen.

Das ent­spricht der Stu­fe B1 des Gemein­sa­men Euro­päi­schen Refe­renz­rah­mens und bedeu­tet:…”
Quel­le Aus­län­der­amt

Alpha ist dage­gen noch ganz am Anfang. Wir übten ein­zel­ne Voka­beln und ganz ein­fa­che Din­ge wie “Hal­lo”, “Guten Tag”, “Gute Nacht”, “Guten Abend” und “wie geht es dir?”. Zusätz­lich auch noch “Schu­he”, “Hand­schu­he” und “Müt­ze”

“Müh­sam ernährt sich das Eich­hörn­chen”

Ab Diens­tag geht Alpha dann in die Sprach­schu­le der Initia­ti­ve “Will­kom­men in Wer­mels­kir­chen

Als die bei­den weg waren lief ich noch ein paar Kilo­me­ter mit Mady bis er anfing müde zu wer­den. Wir ver­ab­re­de­ten uns noch für mor­gen, dann dreh­te er um und ließ mich allei­ne wei­ter lau­fen

Wei­ter lau­fen…

Wohin? Und viel wich­ti­ger noch — war­um?

Ich habe mei­ne täg­lich gelau­fe­ne Stre­cke um die Welt hin­ter mir

Wie weit lau­fe ich heu­te?

Ich könn­te es doch auch gut sein las­sen und mit Mady zurück lau­fen

Mei­ne Zehen schmer­zen

Bis zu der Brü­cke oben kurz vor Treck­na­se lau­fe ich und dann dre­he ich um

Ach jetzt schmer­zen die Zehen nicht mehr

Gleich habe ich zwölf Kilo­me­ter auf der Uhr, die mache ich noch voll

Bis zum Bahn­hof in Len­nep ist es nicht mehr weit

Och da hin­ten kann ich auch noch eben hin, dort einen Schluck Was­ser aus dem Ruck­sack trin­ken und die Stirn­lam­pe dar­in ver­stau­en

Jetzt lau­fe ich wie­der nach Hau­se

Nur noch elf Kilo­me­ter

Zur Abwechs­lung schmerzt der rech­te Ober­schen­kel

Nur etwas

Das geht gleich vor­bei

Ich neh­me Tem­po raus

Nie­mand treibt mich an

Der Schmerz lässt nach und es läuft wie­der run­der

Ich schaue rechts, links und genie­ße die Ruhe

Atme tief und ruhig

Ich wer­de müde

Es ist nicht mehr weit, nur noch sie­ben Kilo­me­ter

Gleich bin ich in der Stadt und dort len­ken mich vie­le Din­ge ab

Fast geschafft, aua die Hüf­te

Noch zwei bis zu Hau­se

Fer­tig

Kei­ne Ahnung war­um ich das mache

Ich fin­de kei­ne Erklä­rung

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump