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Es hat sich rumgesprochen

Bevor ich los lief bekam ich einen Nach­richt von Maso­od, dass es ihm heu­te nicht gut gehe und er sich ent­schul­di­gen möch­te

Ich star­te­te um 6:13 Uhr und lief oben in der Stadt bei Amjad vor­bei, der mich heu­te nur einen Kilo­me­ter beglei­te­te, weil er mit sei­nem gehö­ri­gen Mus­kel­ka­ter lie­ber allei­ne sein woll­te :kicher:

Amjad´s Frau sag­te zu ihm bevor er los gelau­fen ist.. “War­um machst du sowas?”

Wir lach­ten bei­de aus gegen­sei­ti­gem Ver­ständ­nis

Ich lief dann zum Treff­punkt mit Bul­bul, wo mich eine Über­ra­schung erwar­te­te

Tja da stand doch tat­säch­lich Riaz und woll­te mit :shock:

Riaz, der noch nie in sei­nem Leben gelau­fen ist — oha

Und zur wei­te­ren Über­ra­schung kam auch noch Rahul mit dazu

So lie­fen wir zu viert auf der Bal­kan­tras­se in Rich­tung Ber­gisch-Born

Riaz war super gut drauf, aber brauch­te dann in Ber­gisch-Born eine kur­ze Pau­se

Bul­bul, Rahul und ich lie­fen der­weil wei­ter in Rich­tung Len­nep und dreh­ten irgend­wann um, um Riaz wie­der ein­zu­ho­len

Wir waren an der Stel­le sehr schnell unter­wegs, denn Rahul gab das Tem­po vor

Er, der in Ban­gla­desch wäh­rend sei­ner Schul­zeit auch akti­ver Kurz­stre­cken­sprin­ter war, ist ver­dammt schnell

Mei­ne Her­ren ist der schnell — da habe ich kei­ne Chan­ce — GAR KEINE CHANCE — Null — Not­hing — Nix

Wir hol­ten Riaz dann irgend­wann ein und hier ver­ab­schie­de­te sich Rahul für einen kur­zen Toi­let­ten­gang von uns und Riaz war fer­tig mit sei­nem ers­ten sechs Kilo­me­ter Lauf

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Bul­bul und ich dreh­ten noch eine Run­de durch die Stadt und da kam uns Rahul auch schon wie­der ent­ge­gen, damit wir drei zum Abschluss noch eine gemein­sa­me Stadt­run­de lau­fen konn­ten

Als ich ein­und­zwan­zig Kilo­me­ter auf dem Tacho hat­te, waren es bei Bul­bul acht­zehn und so mein­te er genug

Ich ver­ab­schie­de­te mich und woll­te gera­de ein­fach nach Hau­se lau­fen, da bot sich Rahul an mich noch rasch die drei Kilo­me­ter nach Hau­se zu brin­gen

Ich fin­de eine ganz tol­le Ges­te

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Vie­len Dank für die­sen abwechs­lungs­rei­chen Mor­gen an mei­ne Freun­de aus Ban­gla­desch :daumenrauf:

Das wir hier morgens laufen hat sich rumgesprochen in Bangladesch und Pakistan

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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Dead or Alive

Ich lief pünkt­lich bei Amjad vor­bei, sah wie er sich oben in der Woh­nung gera­de erst anzog und so lief ich direkt durch zum Treff­punkt mit Maso­od und Bul­bul

Dort ange­kom­men schnapp­te ich mir die Zwei und wir lie­fen Amjad ent­ge­gen

Als wir ihn tra­fen dreh­ten wir mit ihm ab in Rich­tung Ber­gisch-Born

Unter­wegs stol­per­ten wir bei­na­he auch noch über Anja und Paul die uns über den Weg lie­fen

Auf dem Weg zum Born gabel­ten wir noch Malik auf, der aus wel­chem Grund auch immer schon um kurz nach sechs gestar­tet war :roll:

Ab hier lie­fen wir dann gemein­sam, aber sehr lang­sam, weil Amjad nach sei­nem gest­ri­gen ers­ten Lauf doch etwas viel Mus­kel­ka­ter hat­te

Für Malik zu lang­sam, wie er mir zu ver­steh gab und so zeig­te ich ihm wie er auto­ma­tisch lang­sa­mer lau­fen kann

Ich hüpf­te kur­zer­hand auf sei­nen Buckel und er muss­te mich ein Stück hucke­pack tra­gen, damit er mal lang­sa­mer wird :zunge:

Hat funk­tio­niert, bis auf die Tat­sa­che, dass die Jungs alle­samt vor Lachen im Gra­ben her­um­ku­gel­ten

Wir lie­fer­ten nach die­sem Exkurs dann erst Malik zu Hau­se ab und etwas spä­ter auch Amjad, der wirk­lich fer­tig war

Bul­bul, Maso­od und ich lie­fen mit eini­gen rhyth­mi­schen Tanz­ein­la­gen noch eine Run­de durch die Stadt und übten den Hüft­schwung auf ben­ga­li­sche Art

Als wir dann wie­der in der Nähe des Treff­punk­tes vor­bei kamen ver­ab­schie­de­te sich auch Bul­bul nach sei­nen zwölf Kilo­me­tern und Maso­od bot mir an, mich noch für wei­te­re sie­ben Kilo­me­ter zu beglei­ten

Also wenn uns heu­te jemand beob­ach­tet hät­te…

wantet

Die hät­ten uns glatt für die Dal­ten-Brü­der mit einem Weiß­brot gehal­ten und ver­haf­tet

Es war ein äußerst lus­ti­ger Mor­gen

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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Lichterkette für Toleranz, gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit

Heu­te ist Sams­tag der neun­zehn­te Dezem­ber Zwei­tau­send­und­fünf­zehn

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“Vor weni­gen Wochen noch haben sich an die­ser Stel­le Wer­mels­kir­che­ner Bür­ger aus Anlaß der Ter­ror­an­schlä­ge von Paris ver­sam­melt, um öffent­lich gegen Ter­ror und Gewalt und für Zivi­li­sa­ti­on, Mensch­lich­keit und gute Nach­bar­schaft ein­zu­tre­ten. Heu­te fin­den wir uns erneut zusam­men, nicht nur, um eine klei­ne Lich­ter­ket­te im beschau­li­chen Wer­mels­kir­chen zu bil­den.

Wir sind heu­te Bestand­teil einer mehr als 200.000 Men­schen umfas­sen­den Lich­ter­ket­te. In fünf Bun­des­län­dern wird jetzt im Moment eine Lich­ter­ket­te von Mün­chen bis nach Ber­lin gebil­det. Eine Akti­on “für Frie­den und Tole­ranz, gegen Krieg und Ter­ror”. Bis ges­tern lagen bereits 200.000 Anmel­dun­gen aus Bay­ern, Thü­rin­gen, Sach­sen, Bran­den­burg und Ber­lin vor — dar¬unter allein 30.000 Zusa­gen aus Mün­chen. Wir sind also alle zusam­men ein leuch¬tendes Zei­chen für Frie­den, für Tole­ranz, für Huma­ni­tät und gegen Krieg und gegen Ras­sis­mus. Wir sind Teil eines leuch­ten­den Ban­des, das quer durch die gan­ze Repu¬blik reicht.

Die Mord­an­schlä­ge von Paris, der Krieg in Syri­en und die Flucht von Mil­lio­nen Men­schen im Nahen Osten, dazu der erstark­te Rechts­extre­mis­mus in Deutsch­land — all das macht uns allen zu schaf­fen. Wir wol­len nicht wei­ter zuschau­en, wie Men¬schen mit Gal­gen durchs Land lau­fen, Jour­na­lis­ten bespuckt und beschimpft und Flücht­lings­hei­me ange­zün­det wer­den.

Des­we­gen haben wir uns heu­te hier ein­ge­fun­den, unab­hän­gig von den jewei­li­gen poli­ti­schen Ein­stel­lun­gen, von Kon­fes­si­on, Ideo­lo­gie, von Her­kunft, Beruf oder so¬zialer Zuge­hö­rig­keit. Wir sind Bür­ger Wer­mels­kir­chens und ste­hen gegen jede Form der Gewalt, gegen jeden Ter­ror, gleich, in wes­sen Namen auch immer er ver­übt wird.

Die Fein­de der Frei­heit, unab­hän­gig davon, wo sie sich ideo­lo­gisch behei­ma­tet füh­len, bekämp­fen unse­re euro­päi­sche Lebens­wei­se, bom­ben und schie­ßen gegen unse­re of¬fenen Gesell­schaf­ten, gegen Nächs­ten­lie­be, Soli­da­ri­tät und Mitmensch¬lichkeit. Tole¬ranz und Respekt vor ande­ren und Anders­den­ken­den sind ihnen zu¬tiefst fremd und zuwi­der.

Unse­re ers­te und gemein­sa­me Auf­ga­be ist es, zusam­men­zu­ste­hen, jenen entge¬genzutreten, die Un¬frieden stif­ten, Haß und Kon­flik­te säen wol­len. Wir las­sen uns von unse­rer Näch¬stenliebe und Mit­mensch­lich­keit durch kei­nen Ter­ror die­ser Welt abbrin­gen. Die über¬wältigende Mehr­heit der Wer­mels­kir­che­ner Bür­ger­schaft steht an der Sei­te der neu­en Nach­barn aus den Kri­sen­ge­bie­ten der Welt, jener Men­schen, die genau die­sem Ter­ror, die Krieg, Not und Elend ent­flo­hen und im Ber­gi­schen Land gestran­det sind. Wir sind froh, daß sich eini­ge unse­rer neu­en Nach­barn in unse­rer Mit­te befin­den. Men­schen mus­li­mi­schen Glau¬bens in allen Län­dern der Welt erklä­ren, daß Ter­ror nicht im Namen des Glau­bens, nicht im Namen ihres Glau­bens ver­übt wird. Wir alle tre­ten gemein­sam ein für Zivi­li­sa­ti­on, für Mensch-lich­keit und für gute Nach­bar­schaft, gegen Ras­sis­mus und Frem­den­feind­lich­keit.”

Ver­le­se­ner Text von Yas­min Schnip­pe­ring als PDF-Doku­ment laden

Vie­len Dank an alle Teil­neh­mer

Bericht RGA

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump