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Die Füße still halten

Eigent­lich woll­te ich die­ses Bild als Titel­bild benut­zen, weil es bes­ser zum Titel passt

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Dann schau­te ich jedoch aus dem Fens­ter und dach­te mir, dass das hier ein schö­ne­res Titel­bild ist

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In der ver­gan­ge­nen Nacht habe ich sehr schlecht geschla­fen. Ich mache mir natür­lich sor­gen. Ich weiß aber auch, dass es kei­ne ande­re ratio­na­le Lösung gibt, als jetzt auf die nächs­ten Blut­wer­te zu war­ten und dann wei­ter zu schau­en

Um 7:00 Uhr kam eine Schwes­ter her­ein, um mir das 24 Stun­den Blut­druck­mess­ge­rät und das 24 Stun­den EKG abzu­neh­men. Kur­ze Zeit spä­ter kam eine ande­re Schwes­ter um mei­nen Blut­druck zu mes­sen. Und wie­der kur­ze Zeit spä­ter kamen zwei Ärz­te um mit mir die Visi­te zu machen. Sie möch­ten also wei­ter­hin mein Blut auf die Leber­wer­te hin genau­er unter­su­chen und erst danach mit mir über even­tu­el­le wei­te­re Maß­nah­men spre­chen. Ver­ständ­lich

Noch­mals mach­te ich Ihnen deut­lich, was “die­ses Lau­fen” für mich bedeu­tet, und wel­chen Stel­len­wert es in mei­nem Leben hat. Sie ver­ste­hen nicht, was ich da mache

“Wenn sie mal ein paar Tage pau­sie­ren, wird dadurch ihr Trai­nings­zu­stand nicht schlech­ter”

Ich lau­fe jetzt seit nicht ganz fünf Jah­ren jeden Tag und habe kei­ne spür­ba­re Ein­schrän­kung bei einer kur­zen Stre­cke. Es wäre also eine gute Lösung für mich um gesund zu wer­den

Ich bin mir nicht sicher, immer noch nicht sicher, ob es wirk­lich eine Ver­nunft­ent­schei­dung gibt

Ich mag ver­rückt sein. Doch sind es dann nicht auch die Men­schen, wel­che jeden Tag kilo­me­ter­weit mit ihrem Auto zu Ihrem Arbeits­platz fah­ren, sich dabei Gefah­ren aus­set­zen, wel­che nicht min­der lebens­be­droh­lich sind? Ich suche kei­ne Ent­schul­di­gung für eine even­tu­el­le Fehl/-Ent­schei­dung, ich ver­su­che nur abzu­wä­gen

Dann brach­ten sie das Früh­stück her­ein und ich hat­te Hun­ger

Mit­ten wäh­rend des Früh­stücks kam wie­der eine Schwes­ter um mir erneut Blut abzu­neh­men. Kein Pro­blem ich habe noch etwas

Als ich mit dem Früh­stück fer­tig war bekam ich Besuch von Maso­od und eine gute Stun­de spä­ter auch noch von Shaha­rya, Amjad, Ish­faq und einem Bekann­ten von Shaha­rya. Sie brach­ten wie­der reich­lich Obst mit, genau­so wie ges­tern schon Maso­od und auch Rahul. Viel zu viel für mich. Die Schwes­tern freu­en sich ;)

Dann kam Anja und etwas spä­ter auch Tors­ten. Und nach dem Mit­tag­essen waren alle wie­der weg

Aber nicht lan­ge, dann kam Wolf­gang und wir kamen gar nicht so rich­tig ins Gespräch, weil gera­de mal eine Vier­tel­stun­de spä­ter Fow­zi und sei­ne Frau Nai­ma zu Besuch her­ein schnei­ten. Die Bei­den blie­ben lan­ge und erzähl­ten viel über ihre Flucht, weil sie mich erst­ma­lig seit wir uns ken­nen für sich allei­ne hat­ten

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Ja und dann kam auch die Chris­tia­ne mit einer Tüte Schlümp­fe, obwohl sie eigent­lich eine Fla­sche Whis­ky mit­brin­gen soll­te :mrgreen:

Und als Chris­tia­ne wie­der weg war kamen Bul­bul und Mus­ta­pha, wie immer mit guter Lau­ne

Auch sie blie­ben ein Moment und dann kam Anja

Und jetzt war noch­mal Visi­te

Ergeb­nis: Die Leber­wer­te bes­sern sich. Das fin­de ich gut

Als die Behand­ler den Saal ver­lie­ßen, trat Rein­hard hin­ein

In den Saal

Und weil wir noch viel Platz haben kamen auch noch Ange­li­ka und die Andi und ihr Sohn Con­ny

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Und dann bin ich zu guter letzt noch schnell vier Run­den um den Block gelau­fen

Die Füße still hal­ten ist nicht mein Ding

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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Ist das der Anfang vom Ende?

Heu­te geht es los mit den Unter­su­chun­gen

Ich habe recht gut geschla­fen. Nicht sehr gut und nicht so gut wie zu Hau­se. Mir schmerzt etwas der Rücken. Nor­ma­ler­wei­se lau­fe ich zu Hau­se erst mal los. Damit erle­digt sich das mit den Schmer­zen dann ganz schnell, weil alles durch­blu­tet wird. Hier bin ich erst mal in War­te­po­si­ti­on bis die Ärz­tin rein kommt

Als ich im Bad war und zurück ins Zim­mer kam, war mein Bett schon gemacht und es war auf­ge­räumt. Etwas spä­ter kam die Schwes­ter, hat den Blut­druck gemes­sen und den Puls. Dann sagt sie

“…bei jedem nor­ma­len Men­schen mit die­sem Puls müss­te ich mir jetzt Sor­gen machen, aber sie sind ja nicht nor­mal…”

Dan­ke­schön

Ich frag­te sie, ob ich noch Zeit hät­te um ein paar Kilo­me­ter “spa­zie­ren zu gehen”, bevor die Ärz­tin kommt. Nein

Jetzt war­te ich auf die Ärz­tin und früh­stü­cke erst mal

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Wäh­rend ich da so früh­stü­cke kommt die Ärz­tin zu Tür rein. Ein bekann­tes Gesicht. Ich ken­ne sie sonst vom lau­fen. Sie fährt meist mit dem Fahr­rad zur Arbeit und dann sehen wir uns ab und zu

Es wird kurz bespro­chen, was noch gemacht wer­den soll. Eine Herz und Hals­schlag­adern Ultra­schall­un­ter­su­chung und ein vier­und­zwan­zig Stun­den EKG und Blut­druck mes­sen. Dann frag­te ich wann es wei­ter­geht und mir wur­de gesagt “um 9:30 Uhr geht es los”. Jetzt war es 7:30 Uhr, also brach ich das Früh­stück ab und zog mir die Lauf­sa­chen an um ein paar Run­den um den Block zu dre­hen. Nur vier mal die König­stra­ße und Rot-Kreuz­stra­ße, dass ich auf zwei Kilo­me­ter kom­me

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Es war sehr befrei­end

Dann ging ich wie­der auf mein Zim­mer, zog mir gera­de die leicht ange­feuch­te­ten Sachen aus und dann kam die Schwes­ter rein und sag­te mir “stop! sie müs­sen jetzt sofort zur Unter­su­chung. Nicht mehr duschen, zie­hen sie sich nur etwas tro­cke­nes an und kom­men sie mit”

YES MA’AM SIR!

Im sel­ben Moment kam noch eine ande­re Ärz­tin her­ein und nahm mir erneut Blut ab

Dann ging ich run­ter zur Unter­su­chung

Herz und Hals­schlag­adern funk­tio­nie­ren super

Ich ging wie­der rauf auf mein Zim­mer und bekam Besuch von Maso­od

Jetzt ging es Schlag auf Schlag. Immer wie­der run­ter zu irgend einer Unter­su­chung und wie­der rauf und wie­der run­ter und wie­der rauf und wie­der run­ter

Bei der letz­ten Unter­su­chung, der Bauch­so­no­gra­phie wur­de auch nichts fest­ge­stellt. Jedoch kam ein Arzt rein und war besorgt wegen mei­ner Leber­wer­te. Mei­ne Leber­wer­te waren noch nie gut, aber jetzt sol­len sie in kur­zer Zeit rapi­de ange­stie­gen sein. Und jetzt tes­ten sie auf Hepa­ti­tis (Leber­ent­zün­dung). Es gibt sehr vie­le For­men der Hepa­ti­tis

Und es gibt Angst

Da ist sie wie­der

Die­ses… “alles in Ord­nung, aber” hat wie­der ihren Start­knopf gedrückt

Ich ging wie­der hin­auf auf mein Zim­mer und das Mit­tag­essen wur­de gebracht. Der Appe­tit ist mir ver­gan­gen, aber ich esse den­noch. Das Essen war bestimmt sehr gut, aber ich Schme­cke es nicht, weil mein Kopf das nicht zulässt

Alles Schei­ße jetzt

Etwas spä­ter kam Anja und bevor wir so rich­tig ins Gespräch kamen, stand schon wie­der ein Pfle­ger in der Tür und hol­te mich zum Lun­gen­funk­ti­ons­test nach unten

Das war auch ruck­zuck erle­digt und wir sind wie­der oben, als Bul­bul zur Tür rein kam

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Dann gab es wie­der eine Visi­te

Eine mit nicht so einer tol­len Nach­richt

Ich leg­te mich erst mal auf mein Bett

Die Leber­wer­te sind akut nach oben gegan­gen und es wird eine Hepa­ti­tis ver­mu­tet. Daher auch die rapi­den Leis­tungs­ein­bu­ßen der letz­ten Tage. Da die Leber ein lebens­wich­ti­ges Organ ist, gibt es da nicht viel zu dis­ku­tie­ren. Und es gibt nur weni­ge Mög­lich­kei­ten der The­ra­pie. Die wich­tigs­te davon ist “abso­lu­te Ruhe”. Ja nee is klar

Hal­lo. Leber an Groß­hirn. Leber an Groß­hirn. Dein Leben ist in Gefahr!

Groß­hirn an Leber, Groß­hirn an Leber. Wir war­ten die mor­gi­gen Blut­ergeb­nis­se ab.

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Den Ärz­ten ist bewusst, dass es für jeman­den wie mich eine schwe­re Ent­schei­dung ist. Es ist ihnen bewusst, dass mein Kör­per sich an die­ses Lau­fen gewöhnt hat. Es ist Ihnen bewusst, dass es mir feh­len wird

Und wisst ihr, wem das auch alles total bewusst ist?

Mir

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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Mit RIK-Syndrom zum Bauchmuskeltraining

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Heu­te mor­gen schrieb ich ja von der Mie­se­re, dass der Lutz kaputt ist und sei­ne Leis­tung im Arsch

Eigent­lich hät­te ich das ja mit einem Lächeln bei­sei­te gewischt

Eigent­lich

“Irgend­was ist immer”

Aber dies­mal nicht. Dies­mal ist es anders

Es ist anders, weil ich Angst habe. Ich habe Angst vor der Angst. Ich habe Angst vor Din­gen die ich nicht kon­trol­lie­ren kann. Ich habe eine Angst­neu­ro­se und die schon seit Jahr­zehn­ten. Durch das Lau­fen und die Bewe­gung drau­ßen, Wan­dern mit Frau und Hund macht die Sache ein­fa­cher damit umzu­ge­hen, sie bei­na­he zu ver­ges­sen. Jetzt nun­mehr neun Jah­re ist es her, dass ich den letz­ten schwe­ren Angst­an­fall hat­te. Schein­bar war es jetzt mal wie­der an der Zeit. Hin­zu­ka­men die nicht weni­gen Hin­wei­se, dass es sich bei mei­ner Schlapp­heit wohl um ein Herz­pro­blem han­deln könn­te. Ein Pro­blem des Inter­nets

“Ich will dich ja nicht ver­rückt machen, aber ich wür­de mal zum Arzt gehen und das abklä­ren las­sen!”

Jetzt geschieht bei dem Men­schen mit der Angst­neu­ro­se das, was er am wenigs­ten brau­chen kann, sei­ne Angst­spi­ra­le beginnt an sich zu dre­hen…

Nach­dem ich dann gute zwei Angst­an­fäl­le hat­te, bei denen ich jeweils mei­ne Klei­dung wasch­ma­schi­nen­nass geschwitzt hat­te und unter Todes­angst litt, ent­schloss ich mich dazu die 112 anzu­ru­fen und dem ein Ende zu berei­ten

Ich will nicht ster­ben, noch nicht, schon mal gar nicht nur aus Angst vor etwas, was es wahr­schein­lich gar nicht gibt

Zuerst kam die Feu­er­wehr mit einem Lösch­fahr­zeug, weil die Ret­tungs­fahr­zeu­ge alle wegen schwe­ren Ver­kehrs­un­fäl­len im Ein­satz waren. Herz­li­chen Dank an den Trupp von der Städ­ti­schen Feu­er­wehr Wer­mels­kir­chen

Sie ver­sorgt mich pri­ma und vor allen Din­gen beru­hig­ten Sie mich

Die ers­te Dia­gno­se lau­te­te RIK-Syn­drom

EKG o.k., Sau­er­stoff­an­teil im Blut o.k., Puls o.k., Blut­druck o.k., Lutz beru­higt

Also ein­deu­tig das RIK-Syn­drom (Ratsch-Im-Kap­pes) :roll:

Dann kam der Ret­tungs­wa­gen aus Rem­scheid und nun stan­den sechs Feu­er­wehr­leu­te und Anja in unse­rem Wohn­zim­mer

Wol­len sie ins Kran­ken­haus?

Ja ich will ins Kran­ken­haus!

Vie­len Dank auch an den Trupp der Feu­er­wehr Rem­scheid für den freund­li­chen Trans­port und das net­te Gespräch unter­wegs

Im Kran­ken­haus ange­kom­men begann das gan­ze Pro­ce­de­re von vor­ne. EKG, Blut­druck, Puls, die Lun­ge rönt­gen und die Blut­wer­te che­cken und vie­le Gesprä­che mit den Ärz­ten, was ich so mache und war­um ich mei­ne einen Herz­in­farkt zu haben

Ich erklär­te den Ärz­ten, dass es im Inter­net, auf mei­nem Blog von heu­te mor­gen, eine gan­ze Men­ge net­ter Leu­te gab, die mir den durch­aus freund­li­chen und gut gemein­ten Rat gaben, sich doch mal abche­cken zu las­sen und dass dadurch mei­ne Angst­er­kran­kung dazu bei­getra­gen hat, doch lie­ber die 112 anzu­ru­fen

Jetzt bin ich hier und wer­de mal wie­der kom­plett auf den Kopf gestellt

Anja hat mir die Lauf­sa­chen mit­ge­bracht und das ers­te Trai­nings­ge­rät habe ich hier auf dem Zim­mer in Gegen­wart von Bul­bul und Anja schon getes­tet

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump