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Kannst du oder willst du Ludo?

Unse­re Leser wis­sen, ich hat­te schon dar­über berich­tet, dass ich Bul­bul zu unse­rem fami­liä­ren Weih­nachts­tref­fen heu­te am ers­ten Weih­nachts­fei­er­tag ein­ge­la­den hat­te

Aber ich hat­te nicht nur Bul­bul, son­dern auch noch Maso­od ein­ge­la­den mit uns zu fei­ern

Sie hat­ten heu­te am Frei­tag über Mit­tag einen Moschee­be­such, aber danach tra­fen wir uns zum Mit­tag­essen bei mei­ner Mut­ter

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Es gab Kanin­chen, Boh­nen­sa­lat und Kar­tof­fen

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Nach dem Mit­tag­essen hat­ten wir etwas geplant…

Wisst ihr was Ludo ist?

Eigent­lich hat­te ich vor die Jungs mit einem Spiel Mensch ärge­re Dich nicht zu über­ra­schen und sie zu fra­gen, ob sie die­ses tol­le Gesell­schafts­spiel aus Deutsch­land ken­nen

Lei­der hat­ten wir, mei­ne Mut­ter und mei­ne Tan­te keins mehr zu Hau­se

Aber trotz­dem sprach ich mein Vor­ha­ben an und ihr glaubt mir nicht was dann geschah

Maso­od, die­ser jun­ge Mann aus Paki­stan erzähl­te mir von “Ludo” und “stritt” sich mit Bul­bul über den Namen des Spiels. Heißt es Ludo oder Ludu? Als Ergeb­nis kam her­aus, dass es “Ludo” heißt und nur in Ban­gla­desch Ludu genannt wird

OK, aber was nun?

Maso­od sag­te, dass er ein selbst gemal­tes “Ludo” Spiel zu Hau­se hat und bot an es kur­zer­hand mit mir zu holen

Gesagt getan und so spiel­ten wir mal schnell ein paar Spie­le “Ludo”

Die­ses “Ludo” ist übri­gens ver­mut­lich der direk­te Vor­gän­ger von “Mensch ärge­re Dich nicht” und stammt vom Patche­si ab, wel­ches direkt vom Pachi­si abstammt und für die gesam­te “Spiel­kul­tur” in Euro­pa ver­ant­wort­lich ist. Pachi­si kommt übri­gens genau aus der Ecke der Erde wo auch die Jungs gera­de her gekom­men sind

Was für ein Zufall

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Ja und nach dem hit­zi­gen Spie­len gab es auch noch Kaf­fee und Kuchen bis nichts mehr rein pass­te

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Es war ein wun­der­vol­les Weih­nach­ten

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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Der Turm und die Rettung

Heu­te ist Weih­nach­ten — Fro­he Weih­nach­ten

Kei­ne Auto und Men­schen in der frü­hen Stadt

Ich lief, wie in letz­ter Zeit üblich, die­se drei Kilo­me­ter zum Treff­punkt und traf dort auf einen total ver­schla­fe­nen Maso­od, der durch mein Licht der Stirn­lam­pe erst auf­wach­te

Bul­bul stand schon bereit und Rahul warf sich gera­de noch sei­ne Lauf­ja­cke und die Reflek­tor­wes­te über

Wir nah­men den halb­schla­fen­den Maso­od ins Schlepp­tau und lie­fen lang­sam in Rich­tung Hil­gen

Also wie­der an mei­nem zu Hau­se vor­bei, wo ich Rahul erst noch einen Schluck Was­ser gab, weil der in sei­nem zu Hau­se ver­ges­sen hat­te etwas zu trin­ken

Dann wei­ter über Ten­te, wo Rahuls neue Woh­nung ab Janu­ar sein wird. Er freut sich schon wie Bol­le auf sei­ne neue Woh­nung

Die gan­ze Zeit über sahen wir den vol­len und sehr hel­len Mond hin­ter zer­furch­ten Wol­ken

Ein Bild für eine Post­kar­te

Nur neben die­sem wun­der­schö­nen Mond blink­ten eini­ge rote Lich­ter am Him­mel

Es waren die Lich­ter des Funk­tur­mes in Witz­hel­den

Ich frag­te so in die Run­de ob wir nicht ein­fach noch rasch dort vor­bei lau­fen sol­len und Maso­od, der mitt­ler­wei­le wach war, klatsch­te sich vor Freu­de auf die Schen­kel

Bul­bul war skep­tisch ob wir das noch schaf­fen, aber ich rief ihm zu

“Ja wir machen das und wir schaf­fen das”

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Wir schaff­ten das und jetzt muss­ten wir nur wie­der nach Hau­se lau­fen

Auf dem Rück­weg ent­deck­te Bul­bul einen Men­schen in einer Sei­ten­stra­ße auf dem Boden lie­gend

Wir eil­ten schnell zu ihm und küm­mer­ten uns um den bewusst­lo­sen jun­gen Mann, der schein­bar zu viel getrun­ken hat­te

Den Fah­rer eines PKW hiel­ten wir an einen Ret­tungs­dienst zu rufen und uns eine Decke zu geben, damit der jun­ge Mann nicht zu stark aus­kühlt

Mitt­ler­wei­le kam der jun­ge Mann zu sich, aber reagier­te noch nicht auf unse­re Fra­gen

Nach­barn eil­ten mit einer wei­te­ren Decke her­bei und eini­ge Minu­ten spä­ter kam auch schon der Ret­tungs­dienst um den jun­gen Mann auf­zu­neh­men

Wir stel­len den jun­gen Mann gemein­sam auf die Bei­ne und sie­he da er konn­te zwar nicht gehen, aber nuschel­te irgend­was das sich anhör­te wie…

“Alles OK”

Die Sani­tä­ter luden den jun­gen Mann ein und rie­fen uns für unse­ren Heim­weg noch ein lachen­des “Fro­he Weih­nach­ten” hin­ter­her

Jeden Tag eine gute Tat

Anja film­te uns, als wir bei uns zu Hau­se ein­lie­fen und hier been­de­ten wir auch unse­ren Früh­sport

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Es war wie­der ein sehr schö­ner Lauf

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump

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Wir können es besser machen

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Um zwan­zig nach sechs lief ich wie­der bei Amjad vor­bei, der aber noch nicht wach war. So lief ich wei­ter zum Treff­punkt mit den ande­ren “Halun­ken” der Lauf­trup­pe

Dort stan­den Bul­bul, Maso­od, Riaz und Rahul zum Mor­gen­lauf bereit

Wir mach­ten uns auf den Weg in Rich­tung Ber­gisch-Born doch Riaz ging es nicht so gut. Er hat Schnup­fen und bekommt schlecht Luft. In Ber­gisch-Born mach­ten wir dann einen kur­zen Stop und schick­ten ihn wie­der nach Hau­se

“Ab ins Bett”

Der Rest der Trup­pe lief noch auf der Bal­kan­trass­se bis zur Treck­na­se und dann hin­un­ter zur Esch­bach­tal­sper­re

Unter­wegs unter­hiel­ten wir uns über die gest­ri­ge Nach­richt, dass man in Soma­lia das Fei­ern der christ­li­chen Weih­nacht ver­bo­ten hat und was das wohl wie­der soll

Bul­bul mein­te nur, dass sich dort schon wie­der ein Krieg ent­wi­ckelt und dass sowas nicht gut sei

Immer wie­der der sel­be Mist wegen eines Glau­bens oder wegen Angst aus Unwis­sen­heit

Ich sag­te das, was ich in letz­ter Zeit immer wie­der sage…

Wir kön­nen es bes­ser machen und der Welt zei­gen, dass unter­schied­li­che Reli­gio­nen kein Hin­der­nis für ein gemein­sa­mes Leben sind”

Wir lie­fen wei­ter…

Gro­ßes Gemeu­ter von Bul­bul ;) , weil es dort unten an der Tal­sper­re ja immer so schlam­mig ist, aber da muss er jetzt im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes durch

Für Rahul war es der ers­te Lauf durch die Bota­nik und durch die Hügel, was ihm aber schein­bar auch Spaß mach­te

An der Tal­sper­re tra­fen wir auf Eli­sa­beth, die uns eine gro­ße Run­de beglei­te­te und von ihrem geplan­ten Weih­nachts­fest mit Flücht­lin­gen am ers­ten Weih­nachts­tag erzähl­te

Nach der Run­de lie­fen wir wie­der den lan­gen Berg von Mebus­müh­le rauf bis zum Aus­gangs­punkt

Maso­od und Bul­bul hör­ten hier auf, aber Rahul woll­te noch ein Stück mit mir lau­fen auf mei­nem Weg nach Hau­se

Es war wie­der ein schö­ner und abwechs­lungs­rei­cher Mor­gen­lauf mit guten Gespä­chen

Fro­he Weih­nach­ten

Gym­nas­tik, Obst, Joghurt und Kör­ner

“They just could­n’t belie­ve that someone would do all that run­ning for no par­ti­cu­lar reason.” For­rest Gump